Auch hier gibt es einige Rohkostrichtungen, auf die ich nicht alle eingehen kann. Ich werde mich nur auf die wichtigsten beschränken.
Zunächst was bedeutet Rohkost im Allgemeinen?
Das bedeutet in der Praxis kein gebackenes Brot oder Kuchen, keine Säfte aus der Kaufhalle nur selbst-gepresste, keinen Kaffee oder Tee, keine herkömmlichen Nudeln oder Reis, keine Kartoffeln und grüne Bohnen oder andere Hülsenfrüchte.
Dafür stehen reichlich Obst, Gemüse, Salate, Trockenobst, Nüsse, Sprossen, Algen und Wildkräuter auf dem Speiseplan.
Rohkost ist nicht nur eine einfache Umstellung von gekocht auf roh sondern bedeutet auch eine erhebliche Änderung und immense Erweiterung der Lebensmittelpalette. Hätte vorher nie für möglich gehalten, was man so alles essen kann. Sehr spannend, finde ich.
Ja mittlerweile gibt es auch sehr viele neue Produkte auf dem Markt, die sich dieser Bewegung angepasst haben, wie Rohkostkuchen, Rohkostnudeln, Rohkostschokolade usw.
Trotzdem ist es sicher nicht ganz so einfach, diese Ernährungsform zu 100% im stressigen Alltagsleben umzusetzen, obwohl ich fest der Meinung bin, dass sie für unsere Gesundheit immens nützlich und wichtig ist.
Hier wird geschaut, wie sich die Menschen und unsere nächsten Verwandten die Affen, früher ernährt hatten.
Bei der Urkost-Bibel „Der große Gesundheitsheits-Konz“ von Franz Konz, welche 1995 erschienen ist, muss man sehr viel Zeit investieren, denn das Buch umfasst 1500 Seiten! Diese Zeit ist auf keinen Fall verschenkt, weil sich dadurch eine völlig andere Sicht der Zusammenhänge eröffnet. Lohnenswert auf alle Fälle.
Franz Konz, in den sechziger Jahren selbst sehr schwer an Krebs erkrankt und hat sich durch seine Urkost /„Ur“ernährung, selbst heilen können.
Seine Empfehlungen:
Aus seiner Sicht genügt nicht nur eine gesunde Nahrung sondern auch eine gesunde Bewegung, die er Urbewegung nennt. Seine holistische (ganzheitliche) Betrachtungsweise ermöglicht nicht nur die körperlichen sondern auch die seelischen Aspekte zu beleuchten.
Das ist eine früchtebetonte vegane Rohkost, wobei die Nahrung stets lebendig und vorzugsweise nur von solchen Pflanzen, die auch ausgiebig Sonnenlicht getankt haben, also nichts aus dem Gewächshaus.
Die Sonnenkost soll aus:
bestehen.
Diese Lebensmittel sollen keinerlei Behandlungen unterworfen sein, somit auch keine Konservierungen. Sie sollten frisch verzehrt werden, d.h. lange Lagerungen oder Nachreifungen sind tabu. Also am besten pflücken und sofort essen.
Außerdem ist das Obst, welches in der Sonne hängt einer Karotte unter der Erde vorzuziehen.
Ein großer Verfechter der Sonnenkost ist Helmut Wandmaker.
Sein wegweisendes Buch heißt: „Willst du gesund sein? Vergiß den Kochtopf!“
Ein bisschen fraglich finde ich persönlich, dass er generell die Wildkräuter ablehnte und sich fast nur von Früchten ernährte. Gerade in den Wildpflanzen befinden sich doch so viele wertvolle Vitalstoffe, auf die ich auf keinen Fall verzichten würde.
Über Herrn Wandmaker las ich, dass er Problemen mit den Zähnen und Haaren hatte. Vielleicht fehlten ja doch einige Vitalstoffe in seiner Ernährung?
Die Instinkto-Kost ist auch eine Rohkostform, eine sehr ungewöhnliche wie ich finde.
Nach dieser Lehre soll uns der Instinkt ganz genau zeigen, was wir wann und in welchen Mengen etwas essen. Dieser Instinkt gelingt nur bei roher, unverarbeiteter Nahrung. Das klingt erstmal sehr einleuchtend und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir diese Intelligenz aufgrund unserer Geruchs- und Geschmackssinne durchaus besitzen.
Nur im Zeitalter von Glutamat und Zucker verseuchten Fertigprodukten mit künstlichen Aromen und Berge von Konservierungsstoffen, sodass die Produkte nach einem halben Jahr immer noch wie frisch aussehen, werden unsere Sinne komplett ausgetrickst und diese Fähigkeiten sind uns leider abhanden gekommen.
Was wird bei der Instinkto-Kost gegessen?
Der Tisch sollte immer reich gedeckt sein und durch Riechen wählt man dann seine Nahrungsmittel aus.
Morgens wird immer gefastet, um seinen Körper zu entgiften. Es gibt nur zwei Mahlzeiten, mittags und abends.
Gründer der Instinkto-Kost ist Guy-Claude Burger.
Seine Frau, die sich auch nach dieser Kost ernährte und viel rohes Fleisch aß, verstarb verfrüht an Krebs. Sie war übrigens kein Einzelfall. Nun habe ich gelesen, dass Herr Burger seine Meinung zu rohem Fleisch revidiert hat. Er gab zu, sich geirrt zu haben.
Im Übrigen mein Instinkt hat mich schon immer davon abgehalten, rohes Fleisch und Fisch zu essen. Nicht mein Ding.