Artischocken gehören zu den Gemüsesorten, die in unseren Speiseplänen eher seltener vorkommen.
Warum eigentlich? Liegt es daran, dass wir nicht wissen, wie man sie zubereitet? Dabei es das gar nicht so schwer.
Wie es funktioniert, zeige ich euch.
Was ist eigentlich eine Artischocke?
Die Artischocke ist eine Art Distelpflanze. Im Arabischen nennt man sie auch „ardi- schauki“ und bedeutet Erddistel.
Der lateinische Name ist Cynara scolymus. Cynara kommt vom griechischen Wort „Kyan“ und bedeutet Hund. Die dornenähnlichen Blattspitzen sollen an das Gebiss eines Hundes erinnern. Scolymus ist eine Gattung distelartiger Pflanzen.
Sie stammt ursprünglich aus dem Orient und wurde schon vor etwa 2500 Jahren in Ägypten angebaut. In der Antike wurde sie von den Römern und Griechen als angebliches Aphrodisiakum sehr geschätzt.
Nach Europa kam sie allerdings erst im 13.Jahrhundert und war nur auf dem Speiseplan von Kaisern und Königen zu finden. Daher nennt man sie auch „Königin der Gemüse“.
Auch heute noch ist die Artischocke ein Luxusgemüse. Sie ist verhältnismäßig teuer, weil man von dem ganzen Blütenkopf nur ca. 30% verzehren kann. Der Rest ist Abfall.
Wie wird die Artischocke gegessen?
Die einfachste Methode ist, dass man die schuppenartigen Hüllblätter einzeln nacheinander abzieht, in eine köstliche Soße tunkt und dann durch die Zähne zieht. Nur der untere Teil jedes Blattes ist essbar, der andere Teil ist hart und somit ungenießbar.
Wenn alle Blätter entfernt wurden, erscheint unten der Artischockenboden. Dies ist der größte Teil der Ausbeute und kann ganz einfach mit Messer und Gabel geschnitten und verzehrt werden.
Oft befinden sich auf dem Boden noch Spelzen, in der Fachsprache Heu genannt. Mit einem waagerechten Schnitt mit dem Messer lassen diese sich sehr leicht abheben.
Die Artischocke ist eine unwahrscheinlich wertvolle Heilpflanze mit sehr vielen wichtigen Vital- und Nährstoffen. Sie enthält reichliche Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Eisen und Magnesium, Kupfer, Mangan und weiterhin die Vitamine C, E, B1, A und den Bitterstoff Cynarin, welcher appetitanregend wirkt.
All diese Inhaltsstoffe tragen dazu bei, dass der Stoffwechsel angeregt wird. Bedeutend ist auch die cholesterinsenkende, verdauungsfördernde und magenschonende Wirkung im Körper. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man aus dieser Pflanze einen Kräuterdigestif herstellt, den Cynar.
Besonders erwähnenswert ist vor allem auch der Inhaltsstoff Inulin, welches ein Ballaststoff und Präbiotikum ist und als Futter für die nützlichen Darmbakterien dient. Dadurch hilft Inulin beim Aufbau einer gesunden Darmflora.
Also wenn ihr beim nächsten Einkauf zufällig Artischocken entdeckt, so wie ich letzte Woche in Leipzig auf dem Wochenmarkt, dann nehmt sie doch einfach mit.
Und so werden Artischocken zubereitet
Ich wünsche euch guten Appetit!
Bild: https://pixabay.com/de/photos/artischocke/
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