Brauchen wir Salz?
Wie immer hängt es von der jeweiligen Menge und viel wichtiger von der Qualität ab,
Salz und Wasser sind für unser Leben unverzichtbar. Ohne sie könnten wir nicht existieren.
Wir bestehen zu 60 – 70 % aus Wasser, genauer gesagt ist es Salzwasser.
Unser Körperwasser ist von der Zusammensetzung her dem Meerwasser sehr ähnlich.
In beiden dominieren die Elemente Natrium und Chlorid, während die anderen Elemente in kleineren Mengen vorkommen.
Nur die Salzkonzentration unseres Körpers, sie beträgt 1 %, ist geringer als die der heutigen Meere.
Kann es daran liegen, dass wir tatsächlich aus dem Meer stammen?
Woraus besteht Salz?
Natürliches Salz besteht nicht nur aus Natriumchlorid. Das ist zwar der Hauptanteil, jedoch enthält es noch 82 andere wertvolle Mineralien, die äußerst wichtig für den menschlichen Organismus sind.
Diese kostbaren Mineralstoffe sind unter anderem:
- Bor, Cadmium, Chrom, Eisen
- Germanium, Gold, Iridium, Jod
- Kalium, Calcium, Kupfer, Magnesium, Mangan
- Molybdän, Palladium, Phosphor, Platin
- Schwefel, Selen, Silber, Silicium, Titan
- Wolfram, Zink, Zinn
Diese Mineralsalze liegen gelöst in unserem Körper in Form von Ionen vor.
Sie sind für die Reizweiterleitung verantwortlich, für den osmotischen Druck, der wiederrum Voraussetzung für den Wasser- und Stofftransport ist, im Grunde für den gesamten Stoffwechsel.
Auch bei der Regulierung des Säure- Basen-Haushalts und zur Herstellung der Magensäure sind diese Ionen dringend erforderlich.
Salz ist also unverzichtbar für uns und da es vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann, müssen wir es von außen zuführen.
Die wichtigsten Salzarten
Das Kochsalz
Kochsalz wird auch Speisesalz, Tafelsalz oder Markensalz genannt.
Es ist wohl das beliebteste und preiswerteste Speisesalz, welches mehr als fraglich ist, denn dieses ist ein hoch verarbeitetes Industrieprodukt, welches meilenweit vom natürlichen Salz entfernt ist.
Es ist ein Steinsalz, das mit Hilfe eines industriellen Raffinationsprozesses von sämtlichen „Verunreinigungen“ befreit wurde, also auch von fast allen Mineralstoffen. Übrig bleibt somit nur noch Natrium und Chlorid. Alle anderen 82 Mineralien wurden entfernt.
Und damit das Mineralienpaar Natrium und Chlorid nicht so vereinsamen, gibt man noch Antiklumpmittel bzw. Rieselhilfen (Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid, Kaliumhexacyanidoferrat), künstliche Jod- und Fluoridverbindungen oder Natriumnitritverbindungen wie beim Pökelsalz bei.
So ein Salz existiert in der Natur nicht, kann daher vom menschlichen Organismus äußerst schlecht verarbeitet werden und mit sehr vielen negativen Nebenwirkungen.
Aus dem Grunde sollte man sich den Verzehr dieses Salzes sehr genau überlegen.
Besonders die künstlichen Jodverbindungen im Kochsalz können eine Gefahr für viele Schilddrüsen- Betroffene darstellen, obwohl es offiziell gerade andersherum propagiert wird.
Die chronisch entzündliche Schilddrüsenkrankheit Hashimoto Thyreoiditis ist die häufigste Autoimmunkrankheit in Europa, sie wird durch diese künstliche Jodzugabe nur beschleunigt.
Weiterhin kann die Überjodierung die Entstehung einer Schwangerschaft verhindern und bei bereits bestehenden Schwangerschaften zu Fehlgeburten führen. *1
Meersalz
Meersalz ist von der Qualität schon eine gewaltige Stufe besser. Immerhin sind im Meersalz meist die 84 Elemente noch drin aber nur wenn unraffiniert oder naturbelassen auf der Verpackung steht.
Es gibt trotzdem ein Problem. Schiffe, die Ladungen verlieren, das Meer als große Mülldeponie, saure Regenfälle, Plastikpartikel und Radioaktivität. *2
Man sollte genau hinschauen, aus welcher Region das Meersalz stammt.
Fleur de Sel – Flor de Sal
Fleur de Sel ist das kostbarste und teuerste Meersalz und wird auch Blume des Salzes genannt. Noch heute wird es in reiner Handarbeit gewonnen. Die Salzbauern lassen das Meerwasser in die kleinen natürlichen Salzbecken, die sich in den Felsen der Küste befinden. Durch Sonne und Wind verdunstet das Wasser und übrig bleibt das Salz.
Durch die Verdunstung des Meerwassers entstehen an der Oberfläche feine Salzblumen. Diese werden von Hand abgeschöpft und nur getrocknet. Mehr nicht, also völlig unbehandelt.
Das Fleur de Sel hat größere Kristalle, eine höhere Restfeuchte und eine knusprige Konzistenz. Seinen besonderen Geschmack erhält es durch den relativen hohen Gehalt an Calcium und Magnesium.
Damit die Salzblume Flor de Sal ihre charakteristischen Eigenschaften ideal entwickelt, raten ich, sie in der Küche erst nach dem Kochen zu verwenden – als krönenden Abschluss auf dem Teller.
Die beliebtesten Meersalze sind:
Flor de Sal de Mediterránea
Es beinhaltet als Zusätze noch Rosmarin, Bohnenkraut, Majoran, Thymian und Oregano.
Flor de Sal de Ibiza
Es begeistert durch seinen besonders milden und frischen Geschmack.
Flor de Sal d’es Trenc Sri Lanka
Angereichert mit typischen, ausgewählten Gewürzen der Insel Sri Lanka wie Koriandersamen, Kurkuma und Grüner Kardamom bescheren ein exotisch-orientalisches Aroma. Chili und schwarzer Pfeffer geben einen Touch von Schärfe, während Nelken und Zimt den Gaumen regelrecht streicheln.
Fleur de Sel de Camargue
Dank seiner feinen und knusprigen Textur hebt es delikat den Geschmack der Speisen. Es ist seidig, hell und schmilzt langsam auf der Zunge, es ist weicher und frischer als gewöhnliches Salz.
Nach einem anfänglich knusprigen Gaumenerlebnis löst es sich schnell im Mund auf und verbreitet seine Würze. Ein Hauch von Haut Cuisine lässt Sterneköche und Gourmets schwärmen.
Steinsalz
Steinsalz stammt aus dem Urmeer, deshalb wird es auch Ursalz genannt. Dieses Urmeer existierte vor vielen Millionen Jahren, dann trocknete es auch und durch Erdverschiebungen gelangte es in Tiefen von bis zu 500 Metern. Es wird in Salzbergwerken bergmännisch abgebaut und zu Tage gefördert.
Steinsalz liegt dort relativ geschützt vor typischen Umweltbelastungen im Gegensatz zu den heutigen Meeren.
Deshalb ist das Ursalz relativ frei von Verschmutzungen und der Gehalt an lebenswichtigen Mineralien und Spurenelementen ist besonders hoch.
Hochwertiges Steinsalz in naturbelassener Qualität hat im Vergleich zum reinweißen Billigsalz eine gräuliche Farbe.
Kristallsalz
Kristallsalz ist auch Steinsalz, nur mit dem Unterschied, dass es unter enormen Druckverhältnissen über Jahrmillionen in den Salzbergen entstand. Dieser Druck soll nun zur Entstehung eines geometrisch perfekten Salzkristalls geführt haben. Angeblich soll dieses Kristallsalz durch den speziellen Ordnungszustand hervorragend vom Körper aufgenommen werden können.
Es gibt jedoch keine eindeutigen Belege, ob das nun wirklich stimmt.
Himalaya Salz - Hunza Salz
Kristallsalz ist auch unter dem Namen Himalaya Salz oder auch Hunza Kristallsalz bekannt. Dieses Salz werde angeblich noch von Hand abgebaut, mit Sole gewaschen, in der Sonne getrocknet und dann zerkleinert.
Es ist Millionen Jahre alt und durch Eiseneinschlüsse erhält es seine rosa Farbe.
Himalaya Salz ist kein geschützter Begriff. Er stammt nicht wie der Name vermuten lässt aus dem Himalaya sondern meist aus dem Salzbergwerk Khewra in Nordpakistan oder auch aus Polen.
Ein kleiner Marketing Gag. Nichtsdestotrotz ist es ein edles etwas überteuertes Steinsalz, welchem heilende Kräfte nachgesagt werden.
Mein Favorit: Kala Namak
Es gibt so viele Salzkostbarkeiten aber dieses ist mein absoluter Geheimtipp.
Das Salz Kala Namak ist auch unter dem Namen Schwarzsalz bekannt und eine Spezialität der indischen Küche.
Es enthält einen hohen Anteil Schwefelwasserstoff und Eisen und diese verleihen dem Salz ein täuschend echt nach Eiern duftendes Aroma.
Durch seine spezielle Zubereitung schimmert das Kala Namak schwarz. Es wird mit den Früchten des Terminalia chebula-Baums verkocht. Diese sehen so aus wie kleine braune Nüsse, welche genaugenommen zu den Hülsenfrüchten zählen.
Probiert’s mal aus, es ist der Wahnsinn.
Welche Qualitätskriterien sollte ein gutes Salz aufweisen?
Auf jeden Fall naturbelassen:
- nicht gebleicht
- nicht raffiniert
- nicht gesiedet
- nicht ausgelaugt
- nicht gereinigt
- und schon gar keine chemischen Haltbarkeitsstoffe oder gar giftige Rieselzusätze enthalten.
Wie viel Salz brauchen wir?
Für einen durchschnittlich aktiven Menschen gilt ein täglicher Salzbedarf von 3 – 5 g. Die meisten konsumieren die dreifache Menge, da Unmengen von Salz schon in vielen Fertigprodukten, Brot, Butter, Käse oder Wurst enthalten ist.
Was ich mich allerdings schon gefragt hatte, wie haben das unsere Vorfahren in der Urzeit gemacht, denn sie hatten damals wohl kaum einen Salzstreuer und am Meer haben auch nicht alle gelebt.
Sie brauchten Salz nicht, weil sie große Mengen an Wildpflanzen, Blättern, Kräutern, Wurzeln aßen und manchmal auch Insekten, rohe Eier, blutiges rohes Fleisch und Innereien.
Da war genug drin. Nur wer würde das heute so essen wollen?
Fazit:
Wir benötigen hochwertiges Salz in der richtigen Menge und in einer erstklassigen Qualität.
Da sollte man nicht am falschen Fleck sparen.
*1 www.jodkritik.de Interview mit Prof. Dr. med. Jürgen Hengstmann
*2 http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/acs.est.5b03163
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